„New Utopias“ beim Ada Lovelace Festival

„New Utopias“ beim Ada Lovelace Festival

Anfang November war ich virtuelle Teilnehmerin beim Ada Lovelace Festival, einer europaweit führenden Tech-Konferenz für digitale Zukunftsthemen. Von den zwei Konferenztagen habe ich vor allem Zukunftsoptimismus und Verantwortungsbewusstsein für die Gestaltung unserer gesellschaftlichen, menschlichen sowie technologischen Zukünfte mitgenommen. Von meinen beiden Programmhighlights erzähle ich dir in diesem Beitrag.

Leider bin ich ein bisschen “late to the partyfestival”, wie man so sagt. Aber die letzten Wochen waren sehr spannend mit interessanten Themen und Gesprächspartner*innen für UTOPIEGESTALTEN, dass ich den Rückblick einfach ein bisschen schieben musste. Meine Notizen vom Ada Lovelace Festival hab ich aber zum Glück beisammen und feiere hier gerne mit dir meine Festival-Highlights.

Was ist das Ada Lovelace Festival?

Das Ada Lovelace Festival ist eine Konferenz für zukunftsorientierte Themen und neue Technologien im digitalen Zeitalter, wie KI, New Work und Nachhaltigkeit. Veranstaltet wird die das Ada Lovelace Festival von Miriam Meckel und Léa Steinacker.

Namensgeberin ist die Mathematikerin und als erste Programmiererin der Welt bekannte Ada Lovelace, die Mitte des 19. Jahrhundert ein Programm für die Rechenmaschine von Charles Babbage entworfen hat.

Zum mittlerweile 10. Mal fand das Ada Lovelace Festival Anfang November 2024 vor Ort in Ludwigsburg und digital statt. Die Eventankündigung stellte zwei spannende Tage in Aussicht: “Eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit, dynamische Führung, bahnbrechende Technologien und innovatives Denken eine Rolle spielen. Stellen Sie sich vor, Sie schaffen eine Utopie. ‍”

Hat jemand Utopie gesagt? Da bin ich dabei, ist doch klar! Dank eines virtuellen Tickets konnte ich beim Festival unter dem Motto “New Utopias” am Notebook teilnehmen und sogar im Anschluss noch die Talks der zwei Hauptbühnen anschauen. 

An beiden Tagen konnte ich viele interessante Programmpunkte verfolgen, z.B. das Gespräch mit Jonas Andrulis, Gründer & CEO von Aleph Alpha, zur KI-Souveränität in Europa und den Impuls von Fabiano Pereira zu KI-Agenten und warum die ”Agent Economy” so eine große Sache ist. Zwei Vortäge haben mich aber besonders beeindruckt und die stelle ich dir jetzt vor.

Unsere Zukunft verantwortungsvoll gestalten

Richtig gut gefallen hat mir der empowernde Talk von Sinead Bovell (Futurist und Gründerin von WAYE) gleich zu Beginng des Festivals. In ihrem Talk “AI and Humanity’s Leap” führte sie den Teilnehmenden vor Augen, dass die Zukunft aus unseren Entscheidungen im Hier und Jetzt entsteht. Es sei wichtig, Unsicherheiten in diesen hochkomplexen Zeiten nicht zu vermeiden, sondern Entscheidungen zu treffen und damit für die Gestaltung der Zukunft Verantwortung zu übernehmen.

Künstliche Intelligenz fordere unsere Vorstellungen vom Mensch-Sein heraus. Zudem stelle sie uns vor die Aufgabe, Systeme zu schaffen, deren Entscheidungen besser sind, als ihre Datengrundlage. In Zeiten, in denen beispielsweise Studien zu Brustkrebserkrankungen OHNE eine einzige weibliche Probandin gemacht würden, sollten wir die Daten unserer KI-Systeme kritisch prüfen und Missinterpretationen vermeiden.

“How can decisions made from data of society be better than this society?” (Sinead Bovell)

Sinead Bovell betonte auch die Wichtigkeit von Verantwortungsübernahme (“Agency”). Wessen Entscheidungen realisieren wir? Welche Visionen teilen und verstärken wir? Es sei an uns allen, Verantwortung für die Zukunft zu übernehmen und unsere Vorstellungen für genauso wichtig zu nehmen, wie die anderer Menschen: “Imagine and create and declare the future you want to see.”

Falling in love with the Future again

Mein zweites Festival-Highlight war der Talk “Create what’s next, now” von Frederik G. Pferdt (Autor und ehemaliger Chief Innovation Evangelist bei Google), der direkt mit dem schönen Statement startete: “The future ist not what happens to us. The future is what we make happen.” Also gewissermaßen: Die Zukunft ist, was du draus machst.

In einem Gedankenexperiment wurde deutlich, dass “die Zukunft” oft negativ beschrieben wird, z.B. als unklar oder unsicher. Auf die Frage, was für eine Zukunft die Anwesenden selber kreieren würden, kamen viele positive Antworten: menschlich, großartig, hell.

Die Zukunft sei generell schwer bis gar nicht vorauszusagen. Was wir tun können sei, uns die Zukunft vorzustellen (“imagining the future”). Was wollen wir in der Welt sehen und wir können wir dies wahr werden lassen?

Frederik G. Pferdt hat viele Personen bei Google befragt, wie sie in die Zukunft blicken, Entscheidungen treffen und Innovationen schaffen. Herausgekommen sind nicht etwa ein bestimmtes Framework oder das Geheimrezept eines großen Budgets, sondern sechs Dimensionen des  “Future-Ready Mindstate” (in Anlehnung an Carol Dwecks “Mindset”): 

  • Radical Optimism
  • Compulsive Curiosity
  • Unreseved Openness
  • Perpetual Experiementation
  • Extensive Empathy
  • Dimension X (your unique superpower)

In jedem Moment haben wir laut Frederik Pferdt die Möglichkeit, das Gute in jeder Situation zu sehen und neugierig in die Zukunft zu blicken. Es sei eine bewusste Entscheidung, eine Perspektive auf die Zukunft einzunehmen, die positiv sei und die wir aktiv gestalten können.

Das waren die “New Utopias” beim Ada Lovelace Festival

Das Ada Lovelace Festival hat mir einige Impulse beschert, die mich seither immer wieder im positiven Sinne beschäftigen. Besonders gefallen hat mir der optimistische Grundton der Veranstaltung, die zwar Herausforderungen benannt, dabei aber den utopischen Blickwinkel beibehalten hat.

Die Organisation der virtuellen Teilnahme hat reibungslos geklappt und das gesamte Festivalkonzept wirkt auf mich sehr hochwertig. Vielen Dank für die Möglichkeit, dabei gewesen zu sein!

Abschließende Fragen & Gedanken

  • In welchen Momenten möchtest du mehr Verantwortung für deine Zukunft übernehmen?
  • Wenn du auch am Ada Lovelace Festival teilgenommen hast: Was waren deine Highlights?
  • Mein Tipp zur Compulsive Curiosity a.k.a. die richtigen Fragen stellen: Für Inspiration schau mal bei Tobias Leisgang und seinem wöchentlichen #FragenFreitag vorbei.


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